Die Stadt Dormagen hat im Rahmen der 7. Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 31. August 2022 den zweiten gesamtstädtischen Sozialbericht für Dormagen veröffentlicht. Der Sozialbericht, der durch die integrierte Sozialplanung aus dem Fachbereich Kinder, Jugend, Familien, Schule und Soziales erstellt wurde, ist ein Instrument des Jugendamtes, um datenbasiert planen und Entscheidungen treffen zu können. Auf der Datengrundlage soll somit auf aktuelle Entwicklungen reagiert werden. Alle drei bis vier Jahre wird der Bericht aktualisiert.
Die Themen des neuen Berichts waren „Allgemeine Demografie“, „Arbeit und Sozialleistungen“, „Integration und Migration“, „Bildung“, „Partizipation und Teilhabe“ sowie als besonderes Schwerpunktthema „Menschen im Alter“. „Der diesjährige Bericht war in insbesondere in Bezug auf die Corona-Pandemie von besonderem Interesse, da bei einigen Sozialdaten Auswirkungen der Krise auf Dormagener Bürgerinnen und Bürger zu vermuten waren“, erklärt Sozialplaner Jonas Ziethen. Dies sei insbesondere bei den Daten zu Arbeit, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit deutlich spürbar. „Hier war vor allem zu Beginn der Pandemie ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen, aber noch mehr der Kurzarbeitszahlen zu beobachten“, stellt Ziethen fest. Das Kurzarbeitergeld habe sich damit für Dormagener Bürgerinnen und Bürger deutlich bezahlt gemacht.
Auswirkungen hatte die Pandemie aber auch auf andere Bereiche wie beispielsweise den Zu- und Wegzug. Die Daten zeigen, dass in den Krisenjahren insgesamt weniger umgezogen wurde, sodass auch weniger Bewegung in den Dormagener Stadtteilen stattfand. Die neuen Entwicklungen und Auswirkungen des Russischen Angriffskrieges lassen sich hingegen noch nicht aus den Daten ablesen, da der Stichtag der Daten des Berichts der 31. Dezember 2021 ist.
Beim Schwerpunktthema „Menschen im Alter“ ergaben sich der Sozialplanung ebenfalls wichtige Erkenntnisse. Themen wie beispielsweise die demografische Entwicklung, die Pflege und die Altersarmut wurden qualitativ und quantitativ untersucht. „Schon der erste Sozialbericht für Dormagen stellte fest, dass die Dormagenerinnen und Dormagener älter werden. Dieser Trend ist auch bis Ende 2021 ungebrochen. Der Altersdurchschnitt ist kontinuierlich gestiegen. Das verändert Strukturen und Bedarfe in der Stadt“, erklärt Ziethen. Zwar liege bei diesem Thema die Planungshoheit beim Rhein-Kreis Neuss, allerdings müsse bei allen städtischen Projekten dieses Thema immer mitgedacht werden. Die Entwicklungen vor Ort sollen daher weiter gestärkt und unterstützt werden.
Der Sozialbericht kann online auf der städtischen Website unter www.dormagen.de/sozialbericht2022 eingesehen werden.