Die Stadt Dormagen verzeichnet eine größere Anzahl an Corona- und krankheitsbedingten Ausfällen in der Verwaltung. Um Kräfte zur Bewältigung der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu bündeln, priorisieren daher alle Fachbereiche der Stadtverwaltung ab sofort ihre Aufgaben. Vorrangig konzentriert sich die Stadt darauf, Pflichtaufgaben sowie die Unterbringung von allen in Dormagen ankommenden Ukrainerinnen und Ukrainern zu gewährleisten. Das bedeutet, dass die Bearbeitung von allgemeinen Anfragen längere Zeit benötigen wird und das bestimmte freiwillige Aufgaben bis auf Weiteres nicht erledigt werden können. Bereits gestern hat die Stadt zur besseren Koordination der Aufgaben einen Krisenstab eingerichtet, der mindestens einmal täglich zusammenkommt. Unterstützt wird der Krisenstab durch ein Lagezentrum, in dem Informationen und Aufträge zusammenlaufen.
„Wir erwarten aktuell eine Situation, die die Flüchtlingskrise 2015 übertreffen wird. Die Kombination mit der langanhaltenden Dauerbelastung durch Corona und die zusätzlichen gesundheitsbedingten Ausfälle erschweren die Situation massiv. Daher hat der Verwaltungsvorstand entschieden, dass alle nicht zwingend notwendigen Aufgaben bis auf Weiteres eingestellt werden müssen“, erklärt Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Natürlich werden alle wichtigen Dienstleistungen wie beispielsweise die des Bürgeramts weiterhin angeboten. Ich möchte nur um Verständnis bitten, falls es zu längeren Wartezeiten kommt.“
Die Stadt Dormagen richtet derzeit die ehemalige Christoph-Rensing-Schule an der Knechtstedener Straße als Ankunfts- und Unterbringungszentrum für Geflohene aus der Ukraine her. Nach einer ersten Begehung der Räumlichkeiten durch den städtischen Eigenbetrieb können dort schätzungsweise bis zu 250 Ukrainerinnen und Ukrainer untergebracht werden. Auf dem ehemaligen Schulgelände werden aktuell alle Räumlichkeiten für eine Unterbringung hergerichtet sowie Sanitäranlagen und eine Mensa aufgebaut.
„Wir wollen den Menschen, die aufgrund des Kriegs in ihrer Heimat fliehen müssen, bestmöglich helfen und ihnen die Ankunft in einem fremden Land so gut es geht erleichtern“, so Lierenfeld abschließend.