Vom römischen Welterbe in der Innenstadt über eine private Bunkeranlage in Gohr bis zum Großsassenhof und den Überresten der Burg Hackenbroich gibt es am „Tag des offenen Denkmals“ viele historische Gebäude zu erkunden. „Dank der hervorragenden Unterstützung durch die ehrenamtlichen Partner und die Eigentümer ist es gelungen, unser Besichtigungsprogramm in Dormagen erneut zu erweitern“, sagt der städtische Denkmalschutzbeauftragte Harald Schlimgen. Aus Anlass der 650-Jahr-Feier der Stadt Zons wird der Denkmaltag am Sonntag, 10. September, um 11 Uhr von der stellvertretenden Bürgermeisterin Katja Creutzmann im Neubau des Kreisarchivs an der Schloßstraße 39 eröffnet. Kreisarchivar Dr. Stephen Schröder wird die Gäste im Anschluss durch die Ausstellung „Zons in alten Ansichtskarten“ führen.
Nach dem offiziellen Startschuss besteht die freie Auswahl zwischen rund 20 Sehenswürdigkeiten im Stadtgebiet. In Zons sind zum Beispiel Besichtigungen im Falknereimuseum, der Rheintorkapelle, der Windmühle, dem Luftschutzbunker gegenüber dem Schweinbrunnen und der Burg Friedestrom mit dem Juddeturm möglich. Auch das Gebäude an der Rheinstraße 8 kann am Denkmaltag besichtigt werden. Passend dazu bietet das Kreismuseum zwei Führungen durch seine Ausstellungen „Farbwelten von Zons“ von Maja Papst sowie „Zons und seine Zeugen“ mit zahlreichen historischen Objekten aus der Stadtgeschichte an. In der Nähe der Zonser Altstadt ist auch der jüdische Friedhof geöffnet. Er befindet sich auf einer natürlichen Erhebung in der Hannepützheide und beherbergt bis heute 24 Grabsteine, von denen der älteste aus dem Jahr 1771 stammt.
Als größte mittelalterliche Abteianlage innerhalb des Erzbistums Köln lockt Kloster Knechtsteden am Denkmaltag mit Führungen durch die Basilika und mit Vorführungen in den historischen Werkstätten. In der Innenstadt können die Gäste in die Geschichte des römischen Reiterkastells und des umliegenden Lagerdorfs eintauchen. Das Kastell gehörte zum Niedergermanischen Limes, der seit 2021 als UNESCO-Welterbe anerkannt ist. Im Historischen Rathaus und dem „Römerkeller an St. Michael“ befinden sich dazu neugestaltete Ausstellungen. Erstmals wird dort eine inklusive Führung auch für Gehörlose angeboten. Dies ist ein besonderes Angebot, das die Stadt Dormagen in Rahmen ihres selbst ernannten „Jahr der Inklusion“ durchführt. Auf dem Ehrenfriedhof an der Nettergasse startet eine Führung rund um die Soldatengräber.
In Nievenheim erfahren die Gäste, wie der tragische Tod eines Kindes einstmals zu Gründung einer wohltätigen Einrichtung führte. Sie war der Ursprung des heutigen Caritas-Pflegeheims. In Hackenbroich startet eine Fahrradtour, die von den Überresten der einstigen Burg hinter der Grundschule zum 1544 erstmals urkundlich erwähnten Großsassenhof führt. Zudem lädt das Raphaelshaus zu Führungen durch seine NS-Erinnerungsstätte in einer früheren Bunkeranlage ein. In Gohr sind die romanische Kirche St. Odilia und erstmals auch eine private Bunkeranlage zu besichtigen.
Alle Angebote am Denkmaltag sind kostenlos. Das komplette Programm gibt es unter www.dormagen.de und auf den Info-Flyern, die von den beteiligten Partnerinnen und Partnern ausgelegt werden.